Revolution im E-Commerce mit automatischem Kleinteilelager
AutoStore eröffnet Unternehmen neues Vertriebsmodell
Die deutsche KEP-Branche verzeichnete 2015 mit 2,95 Milliarden Sendungen ein Wachstum von 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein jährlicher Anstieg von 5,1 Prozent soll 2020 für 3,8 Milliarden Sendungen sorgen. Die Ergebnisse der KEP-Studie des Bundesverbands Paket & Expresslogistik sind ein deutliches Indiz für kleinere Stückzahlen im Handel: Werden traditionell eher Paletten an Zwischenhändler versendet, richten sich Großhändler und Hersteller heute direkt an Kunden im B2C und B2B. Mit dem automatischen Kleinteilelager AutoStore lassen sich logistische Prozesse darauf ausrichten.
Der E-Commerce ist der Treiber im deutschen Handel mit beachtlichen Wachstumszahlen und einem Umsatz von über 40 Milliarden Euro laut einer Statistik des Handelsverbands Deutschland. Ein Profiteur ist natürlich die Kurier-, Express- und Paketbranche (KEP), die als Dienstleister die Waren von A nach B befördert.
Während in der Distributionslogistik die Prozesse zu kürzeren Lieferzeiten und mehr Transparenz für Sender wie Empfänger optimiert wurden, wartet die nächste einschneidende Innovation eine Stufe davor: im Lager. Mit dem automatischen Kleinteilelager (AKL) AutoStore hat der gleichnamige norwegische Anbieter ein Lagersystem entwickelt, das Unternehmen enorme Optimierungspotenziale bei Lagerfläche, Pick-Geschwindigkeit, Personaleinsatz und Energieverbrauch eröffnet.
Insbesondere die maximale Automatisierung der Prozesse zahlt sich für Betreiber von AutoStore-Anlagen aus: Bis zu 75 Prozent weniger Personal auf einer bis zu 50 Prozent kleineren Fläche bei bis zu 95 Prozent geringerem Energiebedarf. Wie gelingt das?
Raumwunder
Durch ihre Kompaktheit entpuppen sich AutoStore-Anlagen für moderne Versandhändler als wahre Raumwunder. Während in klassischen Lagerkonzepten Gassen für Mitarbeiter und Fahrsysteme eingeplant werden müssen, lagern die Waren in AutoStore-Anlagen direkt auf- und nebeneinander in Kunststoffbehältern. Vollständig automatisierte Roboter greifen von oben auf die einzelnen Boxen zu, indem sie kontinuierlich und in höchster Geschwindigkeit umstapeln. Bis zu 500 Behälter pro Stunde kann ein einzelner Roboter auf diese Weise bewegen. Dabei bestimmen Betreiber von AutoStore-Anlagen die Anzahl an Robotern nach ihrem täglichen Versandaufkommen.
Das Ware-zu-Mann-Prinzip wird in der AutoStore-Anlage nahezu perfekt umgesetzt: Von den Eingabe- bis zu den Ausgabeports laufen alle Prozesse vollständig automatisiert. Dynamische Ein- und Auslagerstrategien sorgen dafür, dass diese vermeintlich chaotische Lagerung nach sinnvollen Kriterien erfolgt. Schnelldreher oder Renner-Produkte werden so eingelagert, dass sie sich mit geringen Aufwänden zügig für den Versand vorbereiten lassen.
Das Lagerverwaltungssystem LogBase AutoStore ist speziell für dieses automatische Kleinteilelager ausgerichtet. Alle vor- und nachgelagerten Prozesse – wie Wareneingang, Packprozess inklusive Etikettendruck und Versand – werden reibungslos durch die Software-Lösung abgebildet.
Dazu gehören auch vorkonfigurierte Dialoge, die das Projektteam im Rahmen der Implementierung individuell anpasst. Über eine Schnittstelle wird LogBase in den Integrationsprojekten an das Warenwirtschaftssystem oder ein vergleichbares ERP-System angebunden.
Diese Methode gewährleistet eine nahezu geräuschlose Eingliederung von LogBase AutoStore in die bestehende Infrastruktur – und zwar ohne einschneidende Eingriffe in die Prozesslandschaft oder aufwändige Schulungen.
Dimensionierung à la carte
Mit diesem Lagerkonzept sind Unternehmen auf weniger Lagerfläche angewiesen, ohne dabei Kapazitätseinbußen hinnehmen zu müssen. Ganz im Gegenteil: AutoStore-Anlagen sind leicht und flexibel erweiterbar, so dass Investitionen in die Lagerlogistik wesentlich risikoärmer ausfallen. Betreiber erhalten so die Möglichkeit, die Größe nach ihrem jeweiligen Bedarf auszurichten.
Um den Einstieg so kostengünstig und effizient wie möglich zu gestalten, verfügt AutoStore über integrierte Instrumente zur Planung der Anlage. Damit gelingt eine Dimensionierung nach den konkreten Anforderungen der Versandhändler. Der Return on Investment (RoI) lässt sich durch diese und weitere Faktoren erheblich schneller erreichen als bei klassischen Lagerkonzepten.
Neben den überschaubaren Kosten für die Einführung sowie den reduzierten Lagerkapazitäten sparen Betreiber von AutoStore-Anlagen auch beim Stromverbrauch: Zum einen durch den sehr geringen Energiebedarf der Anlage trotz des hohen Automatisierungsgrads, zum anderen durch den Wegfall der Beleuchtung im Lager. Damit präsentiert sich das Konzept zusätzlich als nachhaltige Lösung mit grüner Perspektive.
Standortwechsel leicht gemacht
Besonders kurios: Reicht die Fläche in einer Lagerhalle nicht für Erweiterungen aus oder ist ein Unternehmen aus anderen Gründen zu einem Umzug gezwungen, lässt sich die AutoStore-Anlage problemlos an einen anderen Standort verlegen.
Auf dem neu ausgewählten Areal besteht die Möglichkeit, das automatische Kleinteilelager wieder 1:1 aufzubauen oder neuen Anforderungen anzupassen. So umgehen Betreiber von AutoStore-Anlagen die Notwendigkeit, bei einem Standortwechsel eine komplett neue Prozesslandschaft zu konzipieren, die mit hohen Planungsaufwänden und Kosten verbunden ist.
Neue Vertriebsmodelle
Eine AutoStore-Anlage eröffnet nicht nur etablierten Versandhändlern Optimierungen in der Lagerlogistik. Gleichzeitig bringt die Technologie alle Voraussetzungen für Hersteller oder Großhändler mit, einen komplett neuen Vertriebsweg zu errichten.
Damit entfaltet AutoStore eine revolutionäre Wirkung auf den E-Commerce. Anbieter, die traditionell auf Zwischenhändler angewiesen sind, können sich so selbst ein großes Stück vom Kuchen sichern und den Einstieg in den E-Commerce mit geringem Risiko wagen – das gilt sowohl für den E-Commerce im B2C als auch im B2B.
Neben den klassischen E-Commerce-Händlern für Fashion oder Bürobedarf profitieren von dieser Lösung vor allem die Anbieter von Zubehör oder Ersatzteilen für Auto, Motor- oder Fahrrad sowie Distributoren aller denkbaren elektronischen und handwerklichen Artikel. Im Vergleich zu klassischen Lagerkonzepten erweitert AutoStore den Spielraum moderner Versandhändler enorm.
Denn die hinzugewonnene Flexibilität gilt für Prozesse ebenso wie für das Wachstum eines Unternehmens oder bei sonstigen Veränderungen.
Betrachtet man dabei die erheblichen Einsparpotenziale bei Personal, Lagerfläche und Energie unter gleichzeitiger Berück-sichtigung der Geschwindigkeit, rüsten sich Unternehmen mit AutoStore für ein Distributionszeitalter, in dem Same-Day-Delivery mit seinen prozessualen und finanziellen Anforderungen branchenübergreifend zum Standard wird.